Die Wohnung / The ApartmentKlaus Kada / Studio Vlaywww.vlst.at
Foto / photo: MAK / Nathan Murell
Das von den ArchitektInnen Klaus Kada sowie Bernd Vlay und Lina Streeruwitz von Studio Vlay und dem Architekturbüro Riepl Kaufmann Bammer geplante und bereits bezogene Quartier im Sonnwendviertel nahe dem neuen Wiener Hauptbahnhof, das Funktionen des privaten Wohnens in den halböffentlichen Raum erweitert, bildet den Hintergrund für die Beschäftigung mit flexiblen Grundrissen für einen richtungsweisenden Sozialbau. Statt Wände trennen verschiebbare Möbelelemente die verschiedenen Räume und deren Funktionen in den von Klaus Kada konzipierten Bauteilen. Die Veränderbarkeit von Grundrissen und deren Anpassung an sich wandelnde Lebenssituationen – eine Wohnvision, die bisher vor allem an der Normierung des Wiener Wohnbaus scheiterte – wird hier über einen längeren Zeitraum gewährleistet. Die geforderte Rückgabe der gemieteten Wohnung im „Urzustand“ ist nun selbst nach mehrfacher Grundrissänderung problemlos möglich. Partizipation im Entwurfsprozess, d.h. die Einbindung der künftigen NutzerInnen in die Planung, bekommt hier eine Alternative, welche die künftigen BewohnerInnen ermächtigt, selbst und ohne behördliche Genehmigungen und Umbaukosten in die Innenarchitektur ihrer Wohnung einzugreifen. Ein allgemein zugängliches 1:1 Modell der Wohnung macht die Transformation des Raums erlebbar und lädt zum eigenen Experimentieren mit Raum ein.
The apartment buildings planned by architect Klaus Kada, as well as architects Bernd Vlay and Lina Streeruwitz of Studio Vlay and architecture firm Riepl Kaufmann Bammer in the Sonnwendviertel near the Hauptbahnhof, Vienna’s main railway station, already have occupants; these quarter expands the functions of private living into the semi-public space and form the background for working with flexible floor plans in a pioneering social housing project. Instead of walls, movable furniture elements separate the various rooms and their functions via the building components conceived by Klaus Kada. The mutability of floor plans and their adaptation to dynamic living situation—a vision of residential living, which up to now has foundered mainly due to the norming of Viennese housing construction—here is ensured over the long term. Returning the apartment in its original condition as required by the rental contract now is easily possible even after numerous floor plan adjustments. Participation in the design process, i.e., involving future users in the planning, is exemplified here by an alternative that empowers the future residents to intervene in the interior design of their apartments by themselves without approval by the authorities or remodeling costs. A generally accessible 1:1 model of the apartment makes the room transformation experiential and invites visitors to experiment with space.